Nachdem schon über die gesamte Woche unsere "Cracks" schon schöne Streckenflüge absolvierten, dürfen auch wir, Heli Hojas und meine Wenigkeit, von einem schönen und auch spannenden Flugerlebnis berichten.

Die Elite, wie Günter, Martin ertüchtigte sich auf der Embergeralm, Hans Zöchling und Sepp zogen das Himmelreich als Startplatz vor, so verblieben wir "Alten" um die Saison offiziell am Schießling zu (ab 1.Mai !!!) zu eröffnen.

Unser Startplatz am Schießling zeigte sich von bester Seite, ohne Stress oder Platzmangel bauen wir unsere Geräte auf. Den Abmachungen entsprechend startet Heli kurz nach 13:00 (wollen wir doch den kleinen Birkhahn bei seinen Geschäften nicht stören,,,,,,). Typischer "Hobsi Start" nach 3 Schritten ausgehoben und "airborn".

Ich folge nach wenigen Minuten und mein Atos trägt mich in kürzester Zeit auf 2500 Meter über der Schießling Alm. Der geringe Wind und die gute Thermik lassen Vergnügen aufkommen. Ich nehme mir auch eine kleine Strecke vor und finde mich nach 40 Minuten ohne jegliche Schwierigkeiten am Reichenstein wieder. Weiterfliegen oder doch sicher umkehren - das war hier die Frage. Kommt mir doch alsbald wieder in Erinnerung, dass ich Handy als auch Portmonee zu Hause vergessen hatte. Außerdem hatte ich für 3100 Meter etwas wenig am Körper,,,,,,,,.

Also wieder gemütlich heimwärts wo ich nach 1 1/2 Stunden wieder Turnau Lanzen unter mir hatte. Heli war mit seinem 16m2 Berfex zwischenweilig gut gelandet und bei mir - beginnt das Grübeln. Hatten wir doch bei der Besichtigung unseres Landebereichs wieder einmal feststellen müssen: Graswuchs - beinahe Kniehoch! Mit Argusaugen beobachte ich die Aktivitäten am Landefeld der Segelfliegerkollegen, alternierend die ständig wechselnden Windrichtungen am Boden. Am Flugfeld herrscht null Betrieb, die Flieger werden auch bereits verpackt. Mein Einschluß  - in Erinnerung an meine "Brezen" aus dem Vorjahr, incl. Basisbruch - steht fest: Landung am Flugfeld. Da ich natürlich keine Verbindung zum Tower habe, agiere ich, wie wir seinerzeit bei unseren Funktraining gelernt hatten: "non radio aviation" auf Steirisch: Annäherung zu einem Flugplatz ohne Funkverbindung, durch längeres Kreisen bzw. Höhe abbauen über dem Kontrollturm. Ich habe mich früh entschlossen, nach Westen (Richtung Aflenz) zu landen und fliege eine lange Landevolte. Schon im Gegenflug bemerke ich den relativ starken Ostwind, der auf einmal bläst - d.h. Rückenwindlandung! Mit ordentlich Speed gehe ich in den Endanflug, das Tempo: ziemlich spannend. Mit gefühlten 60 bis 70 kmh fliegt mir die Landebahn entgegen, doch null Problem, bei Grasverhältnissen wie in Wimbleton. Mein Atos setzt einfach auf, die Basis liegt fest und sicher in meinen Händen, 100 Meter vor dem Hanga komme ich zum Stillstand. Geschafft!!

Schnellstens trage ich mein Gerät zum Pistenrand um etwaige Flieger, die landen möchten, nicht zu stören. Aber es kommt niemand - über die gesamten Zeitraum einer Stunde. Doch es kommt jemand: nämlich ein Herr, der forsch auf mich zugeht (ich noch keuchend und schwitzend, mein Atos ist doch besser zum Fliegen geeignet, als zum Tragen). Seine erste Frage, was ich hier mache? Meine erste Gegenfrage: mit wem ich es zu tun habe, und in welcher Funktion sprechen Sie mich an? Offensichtlich hatte mein Gegenüber nicht ganz mit Gegenfragen gerechnet, deshalb kurze "Funkstille". Danach outete sich Herr doch als Betriebsleiter mit Namen "Putz oder auch Puk"?? Ich wurde belehrt, dass mein Verhalten sehr gefährlich sei wobei meine Gegenfrage war, wen oder was ich eigentlich gefährdet habe, es ist ja kein Betrieb, weder vor meiner Landung, noch danach. Wieder "Funkstille". Jedenfalls das geht so nicht meinte der Herr Betriebsleiter und zog (mehr oder weniger grollend) von dannen. Ich noch hinterherrufend: "Ihr Verhalten, Benehmend ist nicht sehr (Flieger)kollegial".........

Warum erzähle ich diese Geschichte? Am Abend führte ich ein Telefonat mit Obmann des Turnauer Segelflugvereines, Andreas Binder.  Ich erkläre Andreas ausführlich die Geschehnisse und warum ich keine Graslandung bei unserem Feld riskieren wollte, die bei diesen Verhältnissen mit Sicherheit mit einem Überschlag (vielleicht sogar mit Verletzung) geendet hätte. Andreas zeigt volles Verständnis und wird den Vorfall bei einem nächsten Clubabend besprechen. Obmann Binder wird uns einen Vorschlag unterbreiten, wie oder wo wir uns positionieren sollen bzw. Höhe abbauen sollen, um zu signalisieren, dass wir eine Sicherheitslandung am Rollfeld durchführen müssen.

Ende gut alles gut? Ja doch. Dennoch sind auch wir gefordert, dass wir mit unseren Landewiesenbauer der Lanzen in Kontakt treten, wann unsere Wiese verläßlich gemäht wird (egal ob Weißenbacher-Fürstner Areal, oder Rechberger Nachbarwiese. Wir sind auch unseren Clubmitgliedern gegenüber verantwortlich, für sichere Verhältnisse zu sorgen. 

Peter Deutscher, Pilot und VS des DFC

Kontakt

KSV Hängegleiten 
8605 Kapfenberg, Embergsiedlung 2B
0043 664 300 99 96
p.deutscher@gmx.at

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